See Wirtschaft

- Fischerei

- Schifffahrt

- Schiffswerften

- Trinkwasserversorgung

- Forschungsinstitute

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fischerei

Wenn man an über die Wirtschaft des Bodensees berichtet, ist es wohl das erste, dass man an die Fischerei und Fischzuchtbetriebe denkt.

Am Ober- und Untersee sind etwa 170 Berufsfischer Patentinhaber, wobei die hauptberuflich Beschäftigten meist alten Fischereigeschlechtern entstammen.
Berufsfischer sind deutlich an dem auf dem Boot befestigten Seezeichen, einem weißen Ball, zu erkennen.

Zum Fang dienen folgende Geräte:
Das Klusgarn,
wurde in der Vergangenheit angewandt, bis die Verwendung im April 1967 untersagt wurde. Es besteht wie jedes andere Zuggarn aus einer Netzwand, die sich gegen die Mitte nach unten zu einem Sack erweitert und in einen offenen Zipfel endet, der vor dem anfähren des Zuggarn zugebunden wird. Das Netz wird mit dem Boot in einem gegen Wind und Strömung offenen Halbkreis ausgelegt. Dann fährt das Boot vor den Mittelpunkt und holt dann das Netz ein, so dass sich die Wände wie ein Halbkreis schließen und immer kleiner werden, wodurch die eingeschlossenen Fische in den Sack und den Zipfel gedrängt werden, der dann an Bord wieder geöffnet wird.

Mittlerweile wird fast überwiegend das Schwebnetz eingesetzt,
wobei es sich um einfache Netzwände handelt, an deren Oberenähre in Abständen von ca. 30 m Kork- oder Plastikschwimmer hängen, an deren Schnüre je nach Tiefe des Fischstandes die Netze hängen. Die mit Blei beschwerte Unterähre - heute zum Teil unbebleit aus Kunststoff oder Gummi - setzt das Netz tief unter Wasser. Die Netze könne zum Teil eine Länge von 120 m und eine Netzhöhe von 7 m erreichen. Diese werden gegen Abends gesetzt und dann tagsüber eingeholt.
Der Samstag gilt während der warmen Jahreszeit als Seefeiertag, Sonntags darf gegen Abend das Netz gesetzt werden.
In der Zeit vom 1. Januar bis 31. März ist das Setzen von freischwebenden Netzen verboten. Dagegen dürfen kürzere Schwebnetze verankert werden.

In der Ufer- und Haldenfischerei werden Bodennetze und Legeangeln verwendet
Bodennetze werden auf den Seegrund gestellt. An der Oberfläche sind nur die Schwimmer der verlängerten Oberähre zu sehen. Spannsätze mit engmaschigen Netzen bis zu 2,0 m Höhe an Stellen bis zu 25 m Waaassertiefe werden hierfür verwendet.
Bei Legeangeln kommt die beschwerte Hauptschnur mit angereihten Angeln auf dem Seegrund zu liegen. Die Schwebangel oder Setzschnur ist ähnlich aufgebaut, nur wird die Hauptschnur freischwebend im Wasser gehalten.

Die Sportfischerei wird hauptsächlich mit Angelgeräten ausgeübt.
Sportfischer sind an einer weißen Fahne, welche auf dem Boot als Seezeichen befestigt sein muß, zu erkennen.
Hier wird mit Handangel (mit und ohne Rute), meist vom Ufer oder teilweise von Booten aus, gefischt.

Sehr tückisch für Taucher können die Schleppangeln sein, welche an einer Schnur vom fahrenden Boot aus hinterhergezogen werden. Beißt ein Fisch an, so ertönt eine Knarre, um die die Schnur gewickelt ist.

 

Bis zum Jahre 1945 galten Jahrsfänge bis zu 600.000 - 700.000 Tonnen als Durchschnittsjahresfang. Durch die Verschmutzung und Überdüngung hat sich der Fangertrag auf bis zu 1,2 Mio Kg allein im Obersee gesteigert. So wurden Mitte der 1980er Jarhe ca.
800.000 kg Blaufelchen
80.000 kg Sandfelchen
13.000 kg Forellen
16.000 kg Trüschen
9.000 kg Karpfen
47.000 kg Hechte
40.000 kg Gangfische
20.000 kg Kilche
310.000 kg Barsche
110.000 kg Brachsen
90.000 kg Weißfische

gefischt. Diese Fangergebnisse sind, Dank der Verbesserung der Wasserqualität, zum Glück wieder rückläufig, was mancher Fischer und Hobbayangler nicht wahr haben will und zum Teil mit illegealen Mitteln die Fangergebnisse verbessert.

 

Hervorzuheben sind jedoch die Bemühungen der Fischerei den Fischbestand mittels Fischzucht zu pflegen und zu erhalten. Denn fast keine Felche, die auf dem Teller landet ist wirklich von Anfang an im See groß geworden. Ca. 17 Fischzuchtanstalten kümmern sich rund um den See um die Aufzucht. Eine der größten ist auf der Insel Reichenau.
Wenn die Jungfische ausgesetzt werden, kann man in riesigen Schwärmen tauchen, welches immer wieder ein faszinierendes Erlebnis ist.

Ebenso wird in letzter Zeit vermeht durch die ortsansässigen Angelvereine der tratidionelle Aufbau von Fischriesen (auch Pfahlreiser oder Erachen genannt) vorgenommen. Es handelt sich hierbei um mehrere Pfähle, die senkrecht in den Seegrund gerammt werden. Innerhalb derer werden Äste versenkt und beschwert. Die im Reisig schutz suchenden Fische werden außen von Raubfischen belagert unf bieten so den Anglern reichte Beute.
Diese Fischriese sind, dank der reichen Fischwelt, natürlich auch für Taucher ein lohnendes Ziel.

An fast allen Tauchplätzen, die aufgrund der Fischriese und Wracks für Taucher interessant sind, setzen ebenfalls Fischer ihre Netze. Dieses ist zu beachten und zu respektieren!!
Falls im Notfall oder aus Unachtsamkeit ein Netz oder eine Angel beschädigt werden, sollte natürlich der Fischer oder Angler verständigt werden.
Aus eigenem Erleben kann ich sagen, dass man auf Verständnis stößt.

Bitte kooperiet und akzeptiert die Fischer und Angler, denn bei einer Konfrontation ziehen wir Taucher bestimmt den kürzeren!

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Schifffahrt

Bis zum Bau der Bodenseegürtelbahn 1895 - 1905 war der Bodensee ausschließliches Verbindungsglied der Ufergemeinden.
Zeugnis dieser Epoche sind die heutigen Tauchziele wie z.B. die Jura oder das Lehmschiff in Ludwigshafen.

Heute dient die Schifffahrt fast ausschließlich Erholungs- und Ausflugszwecken, bis auf die zwei großen Fährverbindungen Meersburg -Konstanz (4,5 km), Friedrichshafen - Romanshorn und die kleinen Personenfähren am Untersee, sowie zwischen Wallhausen und Überlingen.

Alljährlich fahren ca. 4 Mio. Menschen mit den Schiffen der "Weißen Flotte". Wobei die Saison von Mitte April (Ostern) bis Anfang Oktober reicht. In den Wintermonaten finden nur vereinzelte Sonderfahrten statt.

Nicht zu übersehen ist die große Anzahl der Hobbysegler und Yachtbesitzer, welche Ende März Ihre Boote zu Wasser lassen und im September beginnen diese Winterfest zu machen.

Eine neue Verbindung soll zwischen Konstanz und Friedrichshafen mit Hilfe zweier Katamaran-Schnellfähren geschaffen werden, welche mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h beide Städte verbinden sollen.

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Schiffswerften

Der Schiffsbau hat am Bodensee eine lange Tradition. Die Bodanwerft Kressbron und die Werft der ÖSWAG (Österreichische Schiffswerften AG) in Fußach sind zwei Werften, die den Neubau von Fahrgastschiffen und Fähren auf Stapel legen können. Diese sind überwiegend für die "Weiße Flotte" und die Fährbetriebe tätig, auch wenn in letzter Zeit, neue Großschiffe über den Landweg an den See transportiert wurden.

Daneben betreiben die Schifffahrtsgesellschaften eigene Weften in Friedrichshafen, Konstanz, Romanshorn und Langwiesen oberhalb von Romanshorn.

Die Segelboote und Yachten werden in vielen kleinen Werften rund um den See gefertigt oder von außerhalb, auf dem Landweg, an den See transportiert.

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Trinkwasserversorgung

Der Bodensee ist desweiteren größter Trinkwasserspeicher Europas. In einem Jahr fließen in Lindau ca. 11,5 Mrd. m3 und in Konstanz wieder ab, durch den Untersee, über den Rheinfall in Schaffhausen und den Rhein in die Nordsee. Der See liefert für 4,5 Mio Menschen Trinkwasser. 17 Wasserwerke pumpen mehr als 180 Mio m3 Wasser pro Jahr aus dem See. Aus 65 m Tiefe wird in Sipplingen Wasser zur Versorgung des Großraumes Stuttgart entnommen. 9.000 l pro Sekunde erreichen nach 38 Stunden Pumpzeit Stuttgart, um dann getrunken oder durch besonders Schlaue, in Flaschen gefüllt als Bodenseewasser im Supermarkt angeboten zu werden.

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Forschungsinstitute

Der Bodensee beschäftigt natürlich auch die Forschung.
So ist das Staatliche Institut für Seenforschung und Seenbewirtschaftung, Konstanz-Staad, mit allen Fragen der theoretischen und angewandten Limnologie des Bodensee, der Ufer und Pflanzenwelt, der Rheinströmung, der Wasserbewegung, hydrochemischen Arbeiten gemeinsam mit der Landesstelle für Gewässerkunde beschäftigt.
Das Staatliche Institut für Seenforschung und Seenbewirtschaftung Langenargen ist für die Erforschung der biologioschen, chemischen und bakteriologischen Vorgänge beschäftigt. Als praktisches Ziel wird die Reinhaltung der Gewässer und für die Fischerei eine Steigerung der Fischerträge angestrebt. Das Seenforschungsinstitut besitzt mit der August Tiedemann ein hervorragend ausgestattes Forschungsschiff.
Weiter zu nennen sind noch das Limnologische Institut der Universität Konstanz und die Vogelwarte Radolfzell.

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